Umstellung Leitungen L00551 und L07504

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Die Leitungen L00551 und L07504 verlaufen von Vlieghuis (Gemeinde Coevorden, Provinz Drenthe) in den Niederlanden über Kalle in der Gemeinde Hoogstede (Grafschaft Bentheim) bis nach Ochtrup im Kreis Steinfurt. Die Erdgasleitungen werden für den Transport von Wasserstoff umgestellt. Das Projekt wird von der Thyssengas GmbH umgesetzt.

ERSTER GRENZÜBERSCHREITENDER WASSERSTOFF-TRANSPORT ZUM INDUSTRIESTANDORT NRW

Die rund zwölf Kilometer lange Erdgasleitung von Vlieghuis (Gemeinde Coevorden, Provinz Drenthe) in den Niederlanden bis Kalle in der Gemeinde Hoogstede (Grafschaft Bentheim) (L00551), sorgt für die Anbindung der Industriestandorte in Nordrhein-Westfalen an die Niederlande. Dadurch entsteht die erste grenzüberschreitende Wasserstoff-Transportroute. Diese H2-Leitung bildet eine Grundlage für einen schnellen H2-Markthochlauf, der sowohl auf dem Zugang zu den Importhäfen Amsterdam, Eemshaven, Rotterdam sowie der Provinz Zeeland, als auch zu den dortigen Speichern und geplanten Wasserstoff-Produktionsanlagen aufbaut.

Die Leitung Kalle-Ochtrup (L07504) verbindet die Leitung Vlieghuis-Kalle (L00551), die das GET H2-System an die Wasserstoffproduktion und Importhäfen in den Niederlanden anbindet, mit dem nachgelagerten GET H2-System unterhalb von Ochtrup. Über dieses Leitungssystem soll der   Wasserstoff künftig zu Thyssenkrupp in Duisburg und weiteren Chemie- und Industrieunternehmen im Ruhrgebiet transportiert werden. Eine weitere Verbindung der Systeme ist in der Nähe der Ortschaft Frenswegen geplant, wo die Kalle-Ochtrup-Leitung mit der Leitung 60 der Nowega verbunden werden kann. Durch Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd wurden die konkreten Maßnahmen zur Umstellung bereits identifiziert und festgelegt.

Leitungsverläufe

Bei den Leitungen mit den Bezeichnungen L00551 und L07504 sollen folgende Abschnitte umgestellt werden:

  • L00551: 12,8 Kilometer Leitung von der Station Vlieghuis (deutsch-niederländische Grenze) bis zum Netzknotenpunkt Kalle
  • L07504:  48,8 Kilometer Leitung von dem Netzknotenpunkt Kalle über Frensdorfer-Bruchgraben bis nach Ochtrup im Kreis Steinfurt

Die Leitung L07504 wird in Ochtrup an das Umstellungsprojekt der Leitungen 13 und 13/5 eingebunden.

ZEITPLAN UND MAßNAHMEN

Die Planungsarbeiten für die Leitung L00551 sind bereits weit fortgeschritten und die wesentlichen technischen Planungen sowie Gutachten zur Herstellung der Molchanschlüsse abgeschlossen.

  • Vor Umstellung der Leitung L00551 von Erdgas auf Wasserstoff wird mittels Molchung der Leitungszustand ermittelt und von einem unabhängigen Sachverständigen bewertet.
  • Bei der Molchung wird mit dem Gasstrom ein Messgerät (Molch) durch die Leitung geschickt, das den Zustand der Leitung aufnimmt.
  • Um diese Molchung durchführen zu können, muss die Leitung an ihren Enden mit Molchschleusenanschlüssen ausgestattet werden.
  • Im Herbst 2023 sollen die Molchschleusenanschlüsse fertiggestellt sein. Die Molchung folgt dann im Anschluss.

Zurzeit laufen die Planungsarbeiten für die Leitung L07504 zur Umstellung auf Wasserstoff erforderlichen Maßnahmen. Im März 2025 soll die Ausführung der Arbeiten beginnen.

Die Inbetriebnahme mit Wasserstoff ist in 2027 vorgesehen.

Das Projekt wird vollständig von der Thyssengas GmbH umgesetzt.

FAQ

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Haben Sie noch Fragen zu dem Thema Wasserstoff oder den Projekten? Hier finden Sie die Antworten.

Kann in Erdgasleitungen Wasserstoff transportiert werden?

Ja. OGE, Nowega, Thyssengas und die anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreiber haben das technische Knowhow.

Die Pipelines des Erdgas-Fernleitungsnetzes sind aus Stahl. Die eingesetzten Stähle sind zum Transport von Wasserstoff grundsätzlich geeignet. In Deutschland gibt es bereits einige regional begrenzte Wasserstoffnetze, die von Industrieunternehmen betrieben werden. Deren Pipelines sind ebenfalls aus Stahl und mit denen des Fernleitungsnetzes vergleichbar. Der GET H2 Partner Evonik hat zudem bereits umfangreiche Erfahrungen aus erfolgten Umstellungen.

Wie erfolgt die Umstellung?

Im Vorfeld der Umstellung findet eine technische Prüfung durch unabhängige Sachverständige statt. Im Fall des GET H2 NETZ ist das der TÜV Süd. Je nachdem, wie die Gutachten ausfallen, müssen erforderliche technische Anpassungen umgesetzt werden. Parallel wird ein behördliches Genehmigungsverfahren durchgeführt. Erst wenn auf allen Ebenen die Eignung für einen sicheren Transport festgestellt wurde, erfolgt die Umstellung auf Wasserstoff.

Für die Leitungen L00551 und L07504 wird ein Anzeigeverfahren durchgeführt. Was ist das?

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) betrachtet Gasversorgungsleitungen mit einem Durchmesser von mehr als 300 Millimetern. Alle Maßnahmen (Neubau oder Umbau) mit einem Durchmesser ab 300 mm sind entsprechend planfeststellungsbedürftig. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass man sich gemäß §43 f (EnWG) von der Planfeststellung befreien lässt. Hierzu muss das hier genannte Anzeigeverfahren bei der zuständigen Planfeststellungsbehörde eingereicht werden. Inhalt der Antragsunterlagen eines Anzeigeverfahrens sind die technische Beschreibung, die planerische Ausgestaltung, die umweltfachliche Prüfung, die Zustimmungen aller betroffener Grundstückseigentümer / Bewirtschafter und Träger öffentlicher Belange (Behörden). Die Planfeststellungsbehörde prüft das Einvernehmen mit allen Betroffen und erteilt, wenn das Einvernehmen bestätigt werden kann, die Freistellung von der Planfeststellung.

KONTAKT

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Für Fragen rund um die Projekte steht Ihnen unsere Pressestelle zur Verfügung.

Telefon
Peter Alexewicz, Thyssengas
Kommunikation
+49 231 91291-3189
E-Mail
Thyssengas Pressestelle

presse@thyssengas.com
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