Umstellung Leitungen 40 b und 60

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Die Leitungen 40 b und 60 beginnen südlich von Lingen und führen über Nordhorn und Frenswegen nach Bad Bentheim. Die aktuell noch für den Transport von Erdgas genutzten Leitungen sollen auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werden.

Ltg. 40 b und 60

Ltg. 40 b und 60: Abschnitt Lingen – Nordhorn – Bentheim

Bestehende Leitungen für den schnellen Start

Bedingt durch den laufenden Gesamtprozess der Marktraumumstellung von L- auf H-Gas in Deutschland und den Niederlanden, können durch enge Zusammenarbeit der Netzbetreiber einzelne Leitungen des bestehenden Erdgasnetzes in Zukunft aus dem vermaschten Gesamtnetz für den Transport von Erdgas herausgelöst werden. Indem diese Leitungen für den Transport des klimaneutralen Energieträgers Wasserstoff genutzt werden, können sie als einer der ersten Bausteine des geplanten deutschlandweiten Wasserstoffnetzes zügig, kosteneffizient und mit minimalem Eingriff in die Landschaft zur Energiewende beitragen. Gleichzeitig wird die Versorgungssicherheit mit Erdgas beibehalten.

Im Projekt GET H2 Nukleus soll im niedersächsischen Lingen grüner Wasserstoff aus Windstrom erzeugt werden. Dazu soll am RWE Kraftwerksstandort in Lingen eine Elektrolyseanlage entstehen. Der erzeugte Wasserstoff wird über die umgestellten Leitungen zu industriellen Abnehmern im nördlichen Ruhrgebiet transportiert. Dies wird im ersten Schritt im Verbund mit den Projektpartnern OGE und Evonik erreicht, die ebenfalls Leitungsabschnitte umstellen oder einzelne Verbindungsleitungen neu bauen. Das Netz soll in einer späteren Ausbaustufe von Lingen bis ins Ruhrgebiet und von der niederländischen Grenze bis nach Salzgitter reichen.

Leitungsverlauf

Bei den Leitungen mit den Bezeichnungen 40 b und 60 sollen folgende Abschnitte umgestellt werden:

40 b: 22 Kilometer Leitung von der Station Messingen (südöstlich von Lingen) über den Netzknotenpunkt Schepsdorf bis zur Station Frenswegen (nordwestlich von Nordhorn)

60: 18 Kilometer Leitung von der Station Frenswegen bis zur Station Bentheim

An die Leitung Nr. 60 knüpft auf der Station Bentheim im Süden das Umstellungsprojekt der Leitungen 13 und 13/5 an, in dem OGE und Nowega gemeinsam eine Bestandsleitung von Bad Bentheim bis Legden und weiter bis Dorsten auf den Transport von Wasserstoff umstellen.

Zeitplanung und Maßnahmen

Die Detailplanung für die Umstellung ist bereits weitgehend erfolgt. Es handelt sich bei den Leitungen um genehmigte Bestandsleitungen des Gasnetzes.

Im vierten Quartal 2023 soll der wesentliche Teil der erforderlichen Umbaumaßnahmen erfolgen. Für die Umstellung einer Bestandsleitung auf den Betrieb mit Wasserstoff müssen sämtliche Einbauteile auf die H2-Tauglichkeit geprüft und teilweise ausgetauscht werden.

Da es sich bei einer Umstellung auf Wasserstoff um eine wesentliche Änderung im Sinne der Gashochdruckleitungsverordnung (GasHDrLtgV) handelt, ist ein entsprechendes Anzeigeverfahren erforderlich. Eine frühzeitige Abstimmung mit der zuständigen Behörde hat bereits stattgefunden.

Für das erste Quartal 2024 ist der Bauabschluss vorgesehen, im dritten Quartal 2024 soll die Inbetriebnahme der Leitung erfolgen.

Das Projekt wird vollständig von der Nowega GmbH umgesetzt.

FAQ

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Haben Sie noch Fragen zu dem Thema Wasserstoff oder den Projekten? Hier finden Sie die Antworten.

Kann in Erdgasleitungen Wasserstoff transportiert werden?

Ja. OGE, Nowega, Thyssengas und die anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreiber haben das technische Knowhow.

Die Pipelines des Erdgas-Fernleitungsnetzes sind aus Stahl. Die eingesetzten Stähle sind zum Transport von Wasserstoff grundsätzlich geeignet. In Deutschland gibt es bereits einige regional begrenzte Wasserstoffnetze, die von Industrieunternehmen betrieben werden. Deren Pipelines sind ebenfalls aus Stahl und mit denen des Fernleitungsnetzes vergleichbar. Der GET H2 Partner Evonik hat zudem bereits umfangreiche Erfahrungen aus erfolgten Umstellungen.

Wie erfolgt die Umstellung?

Im Vorfeld der Umstellung findet eine technische Prüfung durch unabhängige Sachverständige statt. Im Fall des GET H2 NETZ ist das der TÜV Süd. Je nachdem, wie die Gutachten ausfallen, müssen erforderliche technische Anpassungen umgesetzt werden. Parallel wird ein behördliches Genehmigungsverfahren durchgeführt. Erst wenn auf allen Ebenen die Eignung für einen sicheren Transport festgestellt wurde, erfolgt die Umstellung auf Wasserstoff.

Für die Leitungen 40 b und 60 wird ein Anzeigeverfahren durchgeführt. Was ist das?

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) betrachtet Gasversorgungsleitungen mit einem Durchmesser von mehr als 300 Millimetern. Alle Maßnahmen (Neubau oder Umbau) mit einem Durchmesser ab 300 mm sind entsprechend planfeststellungsbedürftig. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass man sich gemäß §43 f (EnWG) von der Planfeststellung befreien lässt. Hierzu muss das hier genannte Anzeigeverfahren bei der zuständigen Planfeststellungsbehörde eingereicht werden. Inhalt der Antragsunterlagen eines Anzeigeverfahrens sind die technische Beschreibung, die planerische Ausgestaltung, die umweltfachliche Prüfung, die Zustimmungen aller betroffener Grundstückseigentümer / Bewirtschafter und Träger öffentlicher Belange (Behörden). Die Planfeststellungsbehörde prüft das Einvernehmen mit allen Betroffen und erteilt, wenn das Einvernehmen bestätigt werden kann, die Freistellung von der Planfeststellung.

KONTAKT

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Für Fragen rund um die Projekte steht Ihnen unsere Pressestelle zur Verfügung.

Telefon
Kai Tenzer, Nowega
Kommunikation
+49 251 609 98-345
E-Mail
Nowega Pressestelle

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