Neubau der Wasserstoffleitungen 500/500.1 und 501
Mit den Leitungen 500 und 500.1 wird im Süden von Lingen der von RWE geplante Elektrolyseur mit dem Wasserstoffnetz verbunden. In einem nächsten Schritt soll die Leitung 500 als Leitung 501 verlängert werden. Das Projekt wird von der Nowega GmbH durchgeführt.
AKTUELLES
Im März 2025 hat Nowega GmbH den ersten Abschnitt seines Wasserstoffnetzes mit Wasserstoff befüllt in Betriebsbereitschaft versetzt. Hier erfahren Sie mehr.
Netzanbindung für Elektrolysestandorte
Wasserstoff kann eine der zentralen Säulen der Energiewende werden. Damit das gelingt, müssen die Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff mit dem geplanten Wasserstoffnetz verbunden werden. Genau das leistet dieses Leitungsbauprojekt. Die Anschlussleitung 500.1 schließt an die 300 MW Elektrolyseanlage der RWE Generation an, die am Kraftwerksstandort Lingen-Hanekenfähr entsteht. Sie schafft die Verbindung zur Neubauleitung 500, über die das Kraftwerksgelände der RWE mit der Nowega-Verteilstation Schepsdorf südwestlich von Lingen angebunden wird.
In einem nächsten Schritt soll die Leitung 500 verlängert werden. Das schafft die Möglichkeit, weitere Elektrolyseanlagen in der Nähe des Kraftwerksgeländes anzuschließen, die Wasserstoff in das Netz einspeisen.
Von der Station Schepsdorf aus erfolgt der weitere Transport des Wasserstoffs über die Leitungen 40 b und 60, die auf Wasserstoff umgestellt wurden. Diese Leitungen sind Teil des Projektes GET H2 Nukleus, in dem ein Wasserstoffnetz zwischen Lingen und Gelsenkirchen aufgebaut wird.
Leitungsverlauf
Die Anschlussleitung besteht aus zwei Teilstrecken:
- 500: 2.250 m Leitung von der Station Schepsdorf (zwischen Lingen und Lohne) bis zum Gelände des RWE Kraftwerksstandortes. Hierfür müssen die Ems und der Dortmund-Ems-Kanal gequert werden.
- 500.1: 460 m auf dem Gelände des RWE Kraftwerksstandortes zum Elektrolyseur
Die Leitung Nr. 500 knüpft an der Station Schepsdorf an die Leitung Nr. 40 b an, die in Richtung Nordhorn führt und auf den Transport von Wasserstoff umgestellt wird.
ZEITPLANUNG UND MAßNAHMEN
Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren wurden im ersten Quartal 2023 eingereicht. Im dritten Quartal 2023 wurde der Planfeststellungsbeschluss erteilt und die Arbeiten konnten beginnen. Der Neubau der Leitungen 500 und 500.1 konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Beide Leitungen sind seit dem ersten Quartal 2025 betriebsbereit.
Das Projekt wurde von der Nowega GmbH umgesetzt.
FAQ
Haben Sie noch Fragen zu dem Thema Wasserstoff oder den Projekten? Hier finden Sie die Antworten.
Was ist ein Elektrolyseur?
Ein Elektrolyseur ist eine Vorrichtung, in der mit Hilfe von elektrischem Strom eine chemische Reaktion herbeigeführt wird. Wenn wir in unserem Zusammenhang davon sprechen, meinen wir eine Wasserelektrolyse. In dieser wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Kommt der zugeführte Strom aus erneuerbaren Energien, spricht man von grünem Wasserstoff. Es gibt verschiedene Arten der Wasserelektrolyse.
Mehr Informationen finden Sie im GET H2 FAQ
Wie wird der sichere Betrieb einer Elektrolyseanlage gewährleistet?
Wasserstoff wird in Deutschland seit Jahrzehnten sicher erzeugt, transportiert, gespeichert und vor allem in der chemischen Industrie eingesetzt. Anlagen zur Produktion von Wasserstoff werden anhand bewährter technischer Regelwerke und Vorschriften geplant und gebaut, so dass ein sicherer und gefahrloser Betrieb jederzeit gewährleistet ist.
Wie wird Wasserstoff transportiert?
Der Transport über lange Strecken erfolgt in der Regel über in der Erde verlegte Leitungen, so genannte Pipelines. Hierfür ist geplant, hauptsächlich bestehende Leitungen zu verwenden, die heute Teil des Erdgas-Fernleitungsnetzes sind. Diese Pipelines können für den Transport von Wasserstoff umgestellt werden.
Im Projekt GET H2 Nukleus zum Beispiel sollen größtenteils bereits vorhandene Rohrleitungen genutzt werden. Auf der insgesamt rund 130 Kilometer langen Strecke werden 115 Kilometer bestehende Pipelines, die aktuell Erdgas transportieren, auf den Transport von Wasserstoff umgestellt. 15 Kilometer Pipeline werden als Teilneubau von Evonik zwischen Marl und Gelsenkirchen-Scholven umgesetzt.
In anderen geplanten Großprojekten in Deutschland und Europa ist das gleiche Prinzip vorgesehen.
Ist der Transport von Wasserstoff durch Pipelines gefährlich?
Nein. Der Transport von Wasserstoff über Leitungen ist eine erprobte Technologie. In Deutschland und vielen anderen Ländern bestehen bereits seit Jahrzehnten privatwirtschaftliche Wasserstoffnetze, die sicher betrieben werden, z.B. von Air Liquide im Rheinland und Ruhrgebiet, von BASF in Ludwigshafen oder von Linde in Leuna. Der Betrieb und die Überwachung des Leitungssystems erfolgen fachlich versiert und sorgfältig. Somit wird kontinuierlich Sorge getragen, alle möglichen Gefahren zu minimieren.
KONTAKT
Für Fragen rund um die Projekte steht Ihnen unsere Pressestelle zur Verfügung.
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